MP5 der Schweizer Armee

 


Geschichtliches

Vorgänger der MP5 in der Schweizer Armee war die MP 43/44, welche ab 1943 über mehrere Jahrzehnte im Einsatz stand. Die Sanitätstruppen wurden an der MP 43/44 bis in die 1980er Jahre ausgebildet. Bei allen anderen Truppenteilen wurde die MP43/44 ab 1957 zügig durch das Stgw 57 abgelöst. 

 

Das letzte Reglement (dunkelgrün) "Die 9 mm Maschinenpistole 1943/44" ist gültig ab 1. Mai 1987. Somit ist anzunehmen, dass die MP43/44 auch nach 1987 bei der Truppe Verwendung fand.

 


Die MP5 in der Schweizer Armee

Bezeichnung in der Armee: "9mm Maschinenpistole HK 5 A5" bzw. Kurzform "9mm Mp HK 5 A5".

 

Vorgänger war eventuell die "9mm Mp HK 5 A3". ("A3" ist ohne und "A5" ist mit 3schuss Automatik.) Die Bezeichnung "9mm Mp HK 5 A3" ist im grünen Reglement jedenfalls aufgeführt und hat auch eine ALN. Ich gehe davon aus, dass die A3 das traditionelle konturierte SEF Griffstück hatte.

Die 9mm Mp HK 5 A3 wurde 2017 ausgemustert.

 

Reglemente zur MP5 der Armee

Reglement «Grün», gültig ab 1. Januar 2000

(Bemerkung: In diesem Reglement sind die Abbildungen der MP5 immer mit Korntunnel geschlossen.)

Reglement «Weiss», gültig ab 1.7.2016

(Bemerkung: In diesem Reglement sind die Abbildungen der MP5 immer mit Korntunnel offen.)

 

Bemerkung zu den Reglementen: 

Auf der Abbildung unten ist zu erkennen, dass die CH Armee offenbar auch die reguläre Kurzbeschreibung der MP5 von Heckler & Koch verwendet. 

Da die MP5 per 1992 in der Schweizer Armee eingeführt wurde, das erste spezifische MP5-Armee-Reglement aber vom Jahr 2000 stammt (Reglement "Grün", siehe oben), ist davon auszugehen, dass bei der Einführung der MP5 die reguläre HK-Kurzbeschreibung als Grundlage für die Instruktion, Waffenhandhabung und -pflege diente. Die Abbildung oben links ist von Region 2020. Diese HK-Kurzbeschreibung ist also parallel zu den Armee-Reglementen nach wie vor in Gebrauch.

 

Armee Lager Nummern - ALN

In den oben gezeigten Reglementen zur MP5 (grün und weiss) sind sogenannte ALN  (Armee Lager Nummer) angegeben. Jeder in der Schweizer Armee geführte Artikel, also auch die MP5, erhält eine ALN. Wobei diese ALN mittlerweile durch eine SAP-Nummer abgelöst wurde.

In den Reglementen finden sich folgende Nummern:

  • HK 5 A5 ist ALN 671-8879 (oder neu SAP 2531.6895)
  • HK 5 A3 ist ALN 671-8813 (wurde 2017 ausgemustert)
  • HK5 SD3 ist ALN 671-8900

Aufgrund von Anpassungen und Ergänzungen an den Waffen existieren eventuell noch weitere ALN für die MP5.


Einführung der MP5 in der Schweizer Armee

Gemäss Angaben aus verlässlichen Quellen wurde die MP5 1992 in der Schweizer Armee eingeführt und man kann davon ausgehen, dass die MP5 in absehbarer Zeit nicht ausser Dienst gestellt wird (Info von 2024). 

 

Anhand der mir bekannten Seriennummer-Spannen und meiner Einschätzung ist anzunehmen, dass die Armee über einen Bestand von schätzungsweise gegen 1'000 MP5 verfügt. Die MP5 findet bei folgenden Truppenteilen (vorwiegend für Bewachungsaufgaben) Verwendung: Grenadiere und Sicherungseinheiten der Militärpolizei (auch Berufs-MilPo) sowie bei den Grenadieren der Infanterie. 

 

Die MP5 ist eine "Korpswaffe". Je nach Einsatz- bzw. Tagesbefehl wird die MP5 zum Beispiel am Morgen im Mat Lager abgeholt und abends wieder im Mat Lager abgegeben. Die MP5 hat keine persönliche Zuteilung anhand der Seriennummer. Bei jedem Einsatz hat man also mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder eine "andere" MP5… (was dem sorgsamen und gewissenhaften Umgang mit der Waffe nicht förderlich sein dürfte).

 

Die Seriennummern

Bei den MP5 der Schweizer Armee gibt es drei Arten von Seriennummern: "C 35xxxx", "62-37xxxx" und "A xxxxx". Alle Waffen tragen nebst der Seriennummer das Schweizer Beschusszeichen (Eidgenössischer Beschussstempel, genannt "Berner Probe").

 

A) Erstes Batch der MP5 an die Armee: C 35xxxx, Seriennummer auf der Gehäuse-Oberseite, kein Schweizerkreuz auf dem Magazinschacht rechts.

Die "C"-Waffen der Schweizer Armee MP5 haben die Nummernspanne C 354221 bis C 354720. (499 Waffen)

Bemerkung: Die C xxxxxx Nummern wurden von HK verwendet bis Region 1992.

 

Bild unten: C  354262 und das CH-Beschusszeichen auf der Gehäuseoberseite.

 

B) Zweites Batch der MP5 an die Armee: 62-37xxxx, Seriennummer auf der Gehäuse-Oberseite, kein Schweizerkreuz auf dem Magazinschacht rechts.

Die "62-"-Waffen der Schweizer Armee MP5 haben die Nummernspanne 62-375958 bis 62-376077. (119 Waffen)

Die 62-xxxxxx Nummern (Präfix 62) wurden, bzw. werden von HK verwendet ab Region 1989 bis heute.

 

Bemerkung: Die C 3xxxxx und die 62-3xxxxx Nummern sind reguläre HK-Produktionsnummern aus der laufenden Produktionsserie.

 

C) Drittes Batch der MP5 an die Armee: A xxxxx Seriennummer ("A" steht für Armee) auf Magazinschacht rechts (Seriennummer also seitlich und nicht mehr oben auf dem Gehäuse). Die "A"-Waffen zeigen auch das Schweizerkreuz auf dem Magazinschacht rechts. Die in dieser Art bezeichneten Waffen sind ab Zeitraum 2015/2016 im Dienst der Armee (angenommen, da zweites Reglement zur MP5 auch von 2016 stammt).

Die Montage des Aimpoint CompM2 wird auch mit der Seriennummer der Waffe gekennzeichnet. Jedes Aimpoint hat somit "seine" Waffe. 

Bemerkung:

Die Seriennummern A xxxxx (Nummer nur 5stellig. Reguläre HK Laufnummern sind 6stellig) sind keine regulären HK Seriennummern. Die A xxxxx Nummern stellen einen eigenen Nummernblock dar.

 

Über die letzten 10 Jahre (Info von 2023) wurden die MP5 via B&T an die Armee geliefert. Das sind dann wohl alle Waffen mit A xxxxx und dem Schweizerkreuz auf dem Magazinschacht rechts. 

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Schweizerkreuz durch B&T (und nicht durch HK) gelasert wurde oder zumindest stammt die Idee von Brügger&Thomet, denn die BT96 von Brügger&Thomet sind auch mit dem gleichen Schweizerkreuz an der gleichen Stelle "geschmückt".  

 

Bemerkungen zu B&T: B&T wurde 1991 gegründet. B&T war bis 2023 Generalimporteur und Vertriebsstelle für Heckler&Koch in der Schweiz. Die Armee HK Waffen liefen also frühestens ab 1991 über B&T, sofern B&T schon ab 1991 die HK Vertretung für die Schweiz hatte.

 

Allgemein: Die MP5 der Schweizer Armee sind ausschliesslich mit einschiebbarer Schulterstütze A3 ausgestattet (keine feste Schulterstützen A2).


Korntunnel geschlossen/offen

Korntunnel geschlossen und Korntunnel offen. Die MP5 der Schweizer Armee haben heute alle einen offenen Korntunnel bzw. Kornaufsatz, was den schiesstechnischen Einsatz der Aimpoint Zielhilfen verbessert, denn der offene Korntunnel führt zur freien Visierlinie bei der Verwendung des Aimpoint CompM2.

Bei im Dienst befindlichen Waffen mit ursprünglich geschlossenem Korntunnel, wurde der Korntunnel nach Einführung der Aimpoint Zieleinrichtung nachträglich durch die Büchsenmacher der Armee in Handarbeit geöffnet. (Das von der Armee verwendete Aimpoint CompM2 wurde hergestellt in den Jahren 2000 - 2012. In diesem Zeitraum dürfte also das AP in der Armee eingeführt worden sein.)

Die MP5 mit den "A"-Seriennummern wurden mit bereits offenem Korntunnel an die Armee geliefert.

 

Dieser offene Korntunnel scheint mehr oder weniger eine schweizerische Spezialität zu sein. Nicht nur die Armee, sondern auch viele Polizeikorps in der Schweiz verfügen über dieses "Upgrade", welches man ausserhalb der Schweiz kaum antrifft.

 


Für die weiteren Betrachtungen unterteile ich die MP5 der Armee in zwei Ausführungstypen:

Erste Ausführung: Zu dieser Kategorie zähle ich die Waffen mit Präfix "C" und "62".

Zweite Ausführung: Zu dieser Kategorie zähle ich die Waffen mit Präfix "A".

 

Erste Ausführung der MP5 der Schweizer Armee

Waffen mit Präfix "C" und "62"

 

Die Abbildungen entstammen dem Reglement «grün», gültig ab 1. Januar 2000

 

Analyse der oben abgebildeten Waffe:

HK MP5 Schweizer Armee, erste Ausführung

  • Waffen der ersten Ausführung entweder mit Seriennummer C 3xxxxx oder 62-xxxxxx
  • Korntunnel geschlossen (Korntunnel wurden später alle geöffnet, als das Aimpoint zum Einsatz kam)
  • Gerades Griffstück (seitens HK verfügbar ab 1982)
  • «Cal.» (Diese Bezeichnung wurde bei HK ab Zeitraum 1985/86/87 eingeführt.)
  • Abzug mit Aufnahmestifte für Winterabzug
  • Schulterstütze Verriegelungsflügel ist aus Metall. Interessant…! Die Stütze mit dem metallischen Verriegelungsflügel wurde seitens HK bis Region 1983 geliefert. Im Anschluss bzw. ab 1983 war der Verriegelungsflügel aus Kunststoff. Dieser metallische Verriegelungsflügel stimmt eigentlich nicht mit dem angenommen Einführungsdatum 1992 überein. Ich kann nur vermuten, dass die Waffen armeeseitig spezifisch mit dem Flügel aus Metall bestellt wurden.
  • MP5 der ersten Ausführung wurden mit der Einführung des Aimpoint CompM2 mit der kurzen B&T Schiene BT-21222 bestückt

 

Bis auf den metallischen Verriegelungsflügel am Schiebeschaft passen alle Merkmale der Waffe im Reglement "grün" mit dem weiter oben angegebenen Einführungsdatum 1992 zusammen.

 

Die Armee-Beschusszeichen befinden sich bei der Waffe auf der Oberseite des Gehäuses und auf dem Lauf (da, wo üblicherweise auch HK die  Beschusszeichen anbringt).

 

Einige Bilder der MP5 erste Ausführung

MP5 erste Ausführung: Ursprünglich waren die Korntunnel der Armee MP5 geschlossen. Nach der Einführung der Aimpoint CompM2 Visiere wurden die Korntunnel nachträglich durch Waffenspezialisten der Armee geöffnet. Aus diesem Grund hat die oben abgebildete MP5 einen offenen Korntunnel.

Auf dem Bild ist auch zu erkennen, dass zwar die HK R3/3 Schlinge verwendet wird, aber oft mit einer, der Schweizer Armee eigenen Montageart; die Schlinge wird nicht immer am Riemenbügel befestigt, sondern oft um die Schiene der Schulterstütze geschwungen.

 

Foto: www.explorateur.ch

Einsatz der MP5 bei der Militärpolizei. Die abgebildete Waffe ist erste Ausführung und mit kurzer B&T Schiene bestückt (wie oben beschrieben).

 

Einsatz der MP5 bei der Berufs-Militärpolizei der Schweizer Armee. Armee und Berufsmilitärpolizei haben die MP5 in exakt gleicher Ausführung und Ausstattung. Die gezeigte MP5 ist nach meiner Terminologie "erste Ausführung" (z.B. kurze B&T Schiene).


Zweite Ausführung der MP5 der Schweizer Armee

Ab 2015/2016, Seriennummern A xxxxx

Mit Schweizerkreuz und Seriennummer rechts auf Magazinschacht

Die Abbildung entstammt dem Reglement «weiss», gültig ab 1.7.2016

 

Veränderungen von erster zu zweiter Ausführung:

  • Seriennummer jetzt A xxxxx, angebracht auf dem Magazinschacht rechts (und nicht zusätzlich oben auf dem Gehäuse)
  • Korntunnel jetzt offen (ab Werk oder durch B&T)
  • B&T Montageschiene lang; Artikelnummer: BT-21262-1
  • CH-Kreuz gelasert auf Magazinschacht rechts
  • ID-Tag auf Magazinschacht rechts
  • Schulterstütze Verriegelungsflügel ist jetzt aus Kunststoff

 

  • An der MP5 zweite Ausführung finden sich natürlich weitere diverse, durch HK in die Serie umgesetzte Anpassungen wie z.B.: Magazinhalterung links flach (nicht mehr vernietet seit +/-1999), Klammer für Tragegurt auf Magazinschacht rechteckig (durch HK geändert +/-2003) etc.

 

Annahme: Die zu Illustrationszwecken verwendete Waffe im Reglement "weiss" ist von 2015/2016. Und obwohl zu diesem Zeitpunkt die Schulterstütze in verstärkter Ausführung schon längere Zeit zur Verfügung stand, hat sich die Armee bei der 2015/2016-beschaften Serie entschieden, bei der "normalen", nicht verstärkten Schulterstütze zu verbleiben.

 

Einige Bilder MP5 zweite Ausführung

Foto: www.explorateur.ch

MP5 zweite Ausführung. Deutlich zu erkennen: Das Schweizerkreuz und die Seriennummer auf dem Magazinschacht. Die Aimpointmontage ist mit der Seriennummer der Waffe gekennzeichnet. Seriennummer ist A 20011.

 

Fotos: www.explorateur.ch

Die weissen Tapes bestätigen, dass die Waffe einer ordnungsgemässen Entladekontrolle unterzogen worden ist. 

Auf dem linken Bild steht der Feuerwahlschalter übrigens versehentlich auf Schaltstellung 3...

 

Deutlich zu erkennen: Die Seriennummer der Waffe ist auch auf der Schnellmontage des Aimpoint graviert. Seriennummer hier ist A 20164 und A 20025.

Die zusätzliche Nummer auf der Schnellmontage "742" bzw. "603" kann ich noch nicht zuordnen.


Griffstück

Das Griffstück der MP5 der Schweizer Armee hat mit "S-1-3-30" eine "exklusive", nur bei der MP5 der Schweizer Armee verwendete Bezeichnung der Feuerwahlpositionen.

Schrifttyp und Auslegefarben sind HK standardmässig: Schrift ist "Fette Mittelschrift 6 DIN 1451", (DIN = Deutsche Industrie Norm). Sehr nahe an dieses Schriftbild kommt der Typ "Alte DIN 1451 Mittelschrift Regular". Auslegefarbe ist cremeweiss RAL 9001 und feuerrot RAL 3000.

 

Wer immer das liest: Ich brauche unbedingt so ein Griffstück mit "S-1-3-30"!!!!

 

 

Interessant: Für die Prototypen "MP 2000" (1988-1990) verwendete Heckler&Koch fast die gleiche Bezeichnung der Feuerwahlpositionen, wie diese auch exklusiv für die MP5 der Schweizer Armee verwendet wurden, also 0-1-3-30.


Waffenlicht

Die Truppe verwendet in Ergänzung zum traditionellen breiten HK Handschutz den Surefire Handschutz mit Waffenlicht und Tastschalter. Der von der Armee verwendete Surefire Handschutz ist eine ältere Version mit Glimmlampe und daher eher mit geringer Lichtausbeute. Dieses Zubehörteil wird im Reglement bezeichnet als "Weisslichtgerät" und verfügt über eine eigene Tragetasche. (Die neuen Versionen des Surefire verfügen über einen LED-Leuchtkörper mit wesentlich mehr Lumen-Leistung und einen zusätzlichen Konstant-An-Schalter. Zudem sind die Neuen (kritikwürdig) auf der rechten Seite sehr auffällig mit "Surefire" beschriftet.) 

 

Die Tasche für das SF wird üblicherweise nicht auf Mann getragen, es sei denn, es wird angeordnet. Das Surefire wird also je nach Tagesbefehl zum Beispiel am Morgen an die MP5 montiert oder eben nicht und die Tasche verbleibt im Depot. Das wurde mir so von einem Mitglied der Militärpolizei erklärt.

 


2023 hat die Armee für die MP5 den B&T Handschutz TL 99 A1 3, Art. Nr. BT-401003 und das B&T-Licht WML GEN2 Light eingeführt.


Aimpoint Zielgerät

Beim Aimpoint Zielgerät handelt es sich um ein Aimpoint CompM2 4 MOA, welches mit einem Magnet-Induktionsschalter (der längliche Zylinder, welche auf dem Batteriefach aufgeschraubt ist) ausgerüstet ist. Wenn das Gerät mit dem Drehschalter auf "Ein" geschaltet ist, aktiviert sich der rote Punkt durch Öffnen der vorderen Abdeckklappe (siehe Bild unten) automatisch. Funktionsprinzip: Im Sockel der Abdeckklappe ist ein Metallstück eingegossen. Beim Öffnen der Abdeckklappe entsteht über dieses Metallstück und dem Induktionsschalter eine Induktionsschlaufe, welche den Stromfluss frei gibt und damit den Rotpunkt aktiviert.

 

Jede Armee-MP5 hat ihr eigen zugehöriges Aimpoint Zielgerät. Der Montagesockel trägt die Seriennummer der zugehörigen Waffe. Das unten abgebildete Aimpoint ist identisch mit dem Aimpoint der Armee, ist aber aus den Beständen einer Schweizer Polizeibehörde. Daher fehlt die Seriennummer auf dem Schnellmontageelement. 

 

 


Bereitschaftstasche

Die Waffen werden inklusive Zubehör (siehe Beschreibung) in diesen Taschen eingelagert und ausgegeben. Die Taschen gibt es in Grün und in Blau. Grüne und blaue Taschen werden parallel geführt.

... plus ab 2000.... 2012 (?) ein Aimpoint CompM2

 

Waffentasche in Blau:

 

 

Ich persönlich erachte diese Transporttasche als suboptimal; da wird alles reingewurschtelt und dann gut durchgeschüttelt. Inklusive das Aimpoint. Und die "gefüllten" Taschen werden ja wohl eher sehr robust "behandelt". Ein sorgsamer Umgang mit einer Waffe ist etwas anderes. Der ganze Inhalt wird unnötig strapaziert. 


Montageschienen 

Die Montageschienen sind von B&T. Die Montageschienen der Armee unterscheiden sich geringfügig von den "gleichen" Montageschienen, welche im Handel verfügbar sind.

 

Montageschiene "kurz" für die MP5 Ausführung 1, Bilder zeigen die linke Seite.

Foto links: Die "kurze" Montageschiene der Armee hat unten auf der linken Seite keine Ausfräsung.

Foto rechts: Montageschiene aktuell, bzw. aus dem Handel, Artikel-Nr. BT-21222, mit Ausfräsung unten linke Seite.

 

Die Montageschiene der Armee verzichtet zudem auf das B&T-Logo, welches beim "Handelsprodukt" auf der rechten Seite angebracht ist. 

 

 

Montageschiene "lang" für die MP5 Ausführung 2, Bilder zeigen die linke Seite.

Foto links: Die "lange" Montageschiene der Armee hat hinten keine Ausfräsung auf der linken Seite.

Foto rechts: Montageschiene aktuell, bzw. aus dem Handel, Artikel-Nr. BT-21262-1, mit Ausfräsung hinten linke Seite.

 

Die Montageschiene der Armee verzichtet zudem auf das B&T-Logo, welches beim "Handelsprodukt" angebracht ist. 


Putzzeug 1. Generation

Die Putzzeug-Rolltasche der 1. Generation ist diejenige des Stgw 57, aber ausgestattet mit Reinigungszubehör für das 9mm Kaliber und dem teuersten Schraubendreher der Welt (bekannt als HK Visierstellwerkzeug).

 


Fotos der 9mm Mp HK 5 A5 im Einsatz bei Polizei Grenadieren der Schweizer Armee

Einige der nachfolgenden Bilder wurden mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: www.explorateur.ch

 


MP5 SD Schweizer Armee

Bezeichnung in der Armee ist "9mm Mp HK5 SD3". Diese speziell aufbereiteten MP5 SD stammen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus den ehemaligen Beständen der Schweizer "Geheim Armee" P-26. Die Organisation P-26 ist ein spannendes und interessantes Kapitel der Schweizer Militärhistorik aus der Zeit des Kalten Krieges. Mehr Informationen über die P-26 finden Sie hier: P-26 – Wikipedia

Der Aufbau der Organisation P-26 begann Region 1980. Offiziell aufgelöst wurde diese 1990. Ob sämtliche MP5 SD der Armee aus der Ära der Organisation P-26 stammen oder ob die Armee im Zeitraum nach 1990 weitere MP5 SD nachbestellt hat, ist mir leider nicht bekannt.  

 

Was jedoch bei genauer Betrachtung auffällt: Es gibt offenbar MP5 SD3 der Schweizer Armee, die sich in sehr geringer Weise unterscheiden:

Bild links: 3 Bohrungen linke Seite Magazinschacht und Ausformung unteres "Dreieck" im Griffstück mit "flacher" Ecke.

Bild rechts: Keine Bohrungen rechte Seite im Magazinschacht und unteres "Dreieck" im Griffstück mit "spitzer" Ecke.

Diese Details könnten ein Indiz dafür sein, dass es zwei, zeitlich unterschiedliche Lieferungen der MP5 SD3 an die Armee gab.

(Die Bohrungen dienen übrigens dazu, den standardmässigen Clip für die Riemenbefestigung mit der Waffe zu vernieten. Dieser Clip wurde, wie man sieht, bei beiden Varianten weggelassen.)

 

9mm Mp HK5 SD3 Armee. Das Bild ist von 2024.

 

Zielfernrohr-Aufnahme. Bild ist von 2024.

Auf diesem Bild gut zu erkennen: Die Seriennummer der MP5 ist üblicher Weise oben auf dem Verschlussgehäuse angebracht. Da nun aber an dieser Stelle eine fest verschweisste Zielfernrohr-Montage angebracht ist, wurde 1. die Waffenbezeichnung "MP5 SD3" (hier knapp lesbar), 2. die Seriennummer (hier abgedeckt) und 3. die Herstellerbezeichnung "HK", auf die rechte Seite des Magazinschachts verlegt. Die mit grüner Farbe von Hand aufgemalten Zahlen, in diesem Fall "536" dürften wohl die letzten 3 Endziffern der Seriennummer sein (Annahme) und dienen wohl dazu, das der Waffe zugehörige Kern-Zielfernrohr zu identifizieren.

Weiter erkennt man unten am Magazinschacht den von der Armee verwendeten "UID Tag" (Sticker), welcher nebst dem QR-Code auch die SAP-Nummer (hier abgedeckt) und die Seriennummer der Waffe (auch abgedeckt) trägt.

 

Zielfernrohr für die 9mm Mp HK5 SD3. Das Bild ist von 2023.

 

Bericht des Schweizer Fernsehens über die "Geheim Armee" P26. Die Mp5 HK 5 SD wird in diesem Bericht bei 16:57 kurz gezeigt.

https://www.youtube.com/watch?v=FE_PyFaaOw0&t=12s

 

 

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